Bergwochenende vom 26. – 28.07.19

Freitagmorgen, immer pünktlich um 6:00 Uhr, war es so weit. Der Berg hat uns wieder gerufen. Das Ziel, wie auch schon letztes Jahr, hieß Lermoos in Austria. Nach dem kurzfristigen Ausfall des Oberhäuptlings H.H. (unser laufendes Navi) lag dieses Jahr die Verantwortung der Wegfindung und Auswahl der Touren beim neuernannten Scout. Dieses „Amt“ erfordert viel Fingerspitzengefühl, da für jeden das Tagesziel reizvoll und interessant sein sollte. Auch muss immer die eine oder andere Hütte für einen Einkehrschwung in der Nähe sein. Das alles zu koordinieren, erfordert viel Geschick und Fachwissen. Über Ulm, durch den Füssener Grenztunnel, ging die Fahrt ins Bundesland Tirol. Trotz Spurhalteassistent zog der Rasthof Illertal uns förmlich nach rechts auf den Parkplatz, um dort das obligatorische, mittlerweile schon zum Kult gewordene, zweite Frühstück einzunehmen. Frisch gestärkt ging es nach einer halbstündigen Pause weiter zum Startpunkt der 1. Tour nach Heiterwang. Über den Goassteig (auf Deutsch Geißsteig) auf die dortige Hochalm. Sehr steile 800 Höhenmeter waren nach knapp 3 - stündigem, schweißtreibendem Aufstieg geschafft. Endlich Gelegenheit den Tank nach dem enormen Flüssigkeitsverlust wieder aufzufüllen, sowie mit einem separaten Weißbier danach auch gleich noch den Reservekanister. Nach dieser erholsamen Pause wanderten wir auf einem etwas kürzeren u. angenehmeren Pfad wieder runter zum Auto und fuhren zu unserer Pension. Nach einer erfrischenden Dusche ließ man sich die Tiroler Küche schmecken und mit diversen Kaltgetränken den Abend ausklingen.

Tag 2: Nach einem reichhaltigen Frühstück setzte sich die Gruppe gegen 9:00 Uhr in Bewegung. Über die Brettlalm zur Wolfratshauser Hütte. Hier musste ich mir jedoch die Frage stellen, bin ich im falschen Film oder sitze ich an einem falschen Tisch? Die Bedienung brachte tatsächlich einen Milchkaffee, Holunder- Johannisbeere- + Apfelschorle. Halt, stopp, irgendetwas läuft hier schief. Was ist hier los? Mache ich etwas falsch? Mit meinem Hefe-Weizen kam ich mir wie ein Aussätziger vor. Mein Glaube, an das Gute im Menschen, ist endgültig dahin! Noch etwas geschockt, führte die Tour danach weiter zur Gartneralm, verbunden mit einer Kurzpause und je einem Getränk. Inzwischen verdichteten sich auch die Wolken, es wurde immer dunkler und ein erstes Gewittergrollen war zu hören. Laut Almwirt hätten wir noch eine gute Stunde, bis es richtig krachen würde. Diese Stunde hätte uns auch gereicht, doch Minuten später waren wir mitten im Gewitter u. es schüttete wie aus Eimern. Gut aufgeweicht erreichten wir dennoch unsere Unterkunft, zum Glück mit einem Trockenraum ausgestattet. Mit einem reichhaltigen, sehr guten Abendessen, sowie ein anschließender Festzeltbesuch beim Schützenverein ging auch dieser Abend zu Ende.

Tag 3: Gut gestärkt vom Frühstücksbuffet verpackten wir unsere Sachen im Auto und fuhren, für eine kleine Auslaufrunde, Richtung Heimat, noch an den Heiterwangersee / Plansee. Das Highlight dieses Bergwochenendes, im gesamten Alpenraum wahrscheinlich so noch nie vorgekommen, war das „Überraschungsgeschenk“ für den Bergmolchexperten R.S. Einer der Rucksäcke wurde so optimal gepackt, dass noch Platz für eine Taucherbrille war. Endlich waren die Voraussetzungen gegeben, die Amphibien in ihrer Unterwasserwelt zu beobachten. Doch leider, wie sich später noch herausstellen sollte, machten die eiskalten Bergseen dieses Vorhaben jäh zunichte. Nächstes Mal brauchen wir vielleicht doch einen Neoprenanzug! Aber… wie schnell sind doch 3 schöne Wandertage im Eimer, wenn man für die Rückfahrt von rund 300 km 6 Stunden unterwegs ist. Da braucht man Nerven wie breite Nudeln. Eines ist fürs nächste Jahr auf jeden Fall sicher: Keinen Meter mehr auf der A8.

Zum Seitenanfang
JSN Boot template designed by JoomlaShine.com